Blog unserer Dolmetscher und Übersetzer für GMP und Pharma

In unserem Blog bieten wir Ihnen viel mehr als nur Informationen rund um das Dolmetschen und Übersetzen für Russisch, Englisch und Deutsch. Hier berichten wir über unsere Erfahrungen bei GMP-Inspektionen durch ausländische Behörden und schildern Ihnen einige wertvolle Empfehlungen, wie Sie Ihre GMP-Inspektion oder ein GMP-Audit erfolgreich bestehen. Ferner erhalten Sie hier in regelmäßigen Abständen wertvolle Informationen über den russischen und belarussischen (weißrussischen) Pharmamarkt sowie den Markt der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU). Als begeisterte Pharmadolmetscher und GMP-Übersetzer freuen wir uns, Ihnen wertvolle Informationen zur Firmengeschichte der weltweit größten Pharmahersteller und deren Erfolgsrezepten präsentieren zu dürfen.

Eli Lilly: von der einfachen Apotheke zur GMP-konformen Produktion

Geschäft von Eli Lilly im Jahr 1885 in Indianapolis (USA), aus dem ein global operierender Pharma-Riese wurde. Das Pharmaunternehmen muss sich regelmäßig nationalen wie auch ausländischen GMP-Inspektionen unterziehen.

Im Jahr 1876 als einfache Apotheke mit vier Angestellten gegründet, stieg Eli Lilly in den folgenden 100 Jahren zu einem wahren Pharma-Riesen auf. Eines der ersten hergestellten Arzneimittel war das Malariamittel Chinin.

Heute produziert und vertreibt das US-Unternehmen ein breites Spektrum an modernen Medikamenten weltweit – selbstverständlich gemäß dem gültigen GMP-Leitfaden. Als global operierender Pharmahersteller muss sich Eli Lilly immer wieder GMP-Inspektionen durch Behörden unterziehen, unter anderem aus Deutschland, Russland oder China.

Eli Lilly und die frühen Jahre: Der Weg von der einfachen Apotheke zum Pharma-Riesen

Geboren 1838 in Baltimore, entdeckte Eli Lilly früh seine Leidenschaft für Chemie. Bei einem Familienbesuch in Lafayette 1854 beobachtete er den örtlichen Apotheker Henry Lawrence bei der Zubereitung von Arzneien und war davon fasziniert. Lawrence bot ihm daraufhin eine Ausbildung zum Chemiker und Apotheker an, die Eli Lilly nach vier Jahren erfolgreich abschloss. Es folgten Jahre des Übergangs, bis Lilly im Januar 1861 seine eigene Apotheke eröffnete. Doch der amerikanische Bürgerkrieg machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Nach Kriegsbeginn kämpfte er auf Seiten der Nordstaaten. Eli Lilly geriet im September 1864 in Gefangenschaft, kam nach einigen Monaten frei und wurde kurz vor seiner Entlassung aus der Armee im Sommer 1865 zum Oberst befördert. Den Titel Colonel trug er stolz bis zu seinem Lebensende.

Es folgten erneut Jahre des Umbruchs. Lilly versuchte sich als Besitzer einer Baumwollplantage, kehrte jedoch schließlich zu seinen Wurzeln zurück: Im Jahr 1869 eröffnete er mit einem Geschäftspartner erneut eine eigene Apotheke. Doch Eli Lilly wurde schnell klar, dass sein Interesse nicht dem Apothekenbetrieb galt – sondern der eigentlichen Herstellung von Arzneimitteln. Und so stieg er aus dem profitablen Geschäft aus und eröffnete im Mai 1876 in Indianapolis ein eigenes Labor. Mit drei Angestellten, darunter sein Sohn Josiah, begann Eli Lilly mit der Arzneimittelherstellung.

Seine Herangehensweise an die Produktion von Medikamenten, die heute selbstverständlich erscheint und Bestandteil der GMP-konformen Herstellung ist, war damals äußerst innovativ. Lilly stellte zuckerbeschichtete Tabletten her, die leichter zu schlucken waren, verwendete als einer der Ersten Gelatinekapseln, um eine konstant richtige Dosierung zu erreichen, und gab die Inhaltsstoffe seiner Arzneimittel auf Etiketten an. Auch wenn es den Begriff damals natürlich nicht gab, kann Eli Lilly als einer der Vorreiter der Guten Herstellungspraxis gelten, und die aufgezählten Punkte sind heute fester Bestandteil jeder GMP-Inspektion – sei es durch die FDA, die EMA oder die russische Behörde GILS i NP.

Steiler Aufstieg von Eli Lilly und weitere Schritte zur Guten Herstellungspraxis

Nach dem Tod des Gründers 1898 übernahm sein Sohn Josiah K. Lilly das inzwischen deutlich gewachsene Unternehmen. Erst unter seiner Führung gelang der Aufstieg zu einem der größten Pharmahersteller in den USA. Das Unternehmen erlebte mehrere Wellen der Modernisierung und des Produktionsausbaus. Den innovativen Ansatz der Standardisierung weitete J.K. Lilly auf die eigentlichen Herstellungsprozesse aus – ein weiterer Schritt in Richtung GMP (diese englische Abkürzung steht für „Good Manufacturing Practice“, übersetzt ins Deutsche bedeutet sie „Gute Herstellungspraxis“). Der große Durchbruch mit einem Produkt gelang 1923, als das weltweit erste Insulin-Präparat auf den Markt gebracht wurde. Damit konnte die bis dato tödliche Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus endlich behandelt werden. Im Jahr 1943 entwickelte das Pharmaunternehmen eine Methode zur Massenproduktion von Penicillin. Anfang der 1950er Jahre etablierte sich Eli Lilly and Company als führender Pharmahersteller. Der Bedarf an Übersetzern und Dolmetschern war damals noch gering, denn das Zeitalter der Internationalisierung und der Einführung von GMP-Standards sollte erst noch kommen.

Weltweite pharmazeutische Aktivitäten – ohne GMP unmöglich

Die internationale Expansion von Eli Lilly and Company begann, anfangs noch langsam, in den 1960er Jahren. Mittlerweile ist das Unternehmen in zahlreichen Ländern in Nord- und Südamerika, Europa und Asien vertreten und produziert ebenfalls weltweit. Auch die Produktpalette umfasst mittlerweile Medikamente zur Behandlung von Krebs, Depressionen, Schlafstörungen oder chronischen Schmerzen. Doch mit weltweiten Aktivitäten wurden auch die Kontrollen internationaler. Befand sich Eli Lilly früher ausschließlich im Zuständigkeitsbereich der FDA, so wird die Einhaltung der GMP-Standards heute auch durch Behörden aus der EU, Russland, China oder Brasilien überprüft. GMP-Inspektionen erfordern den Einsatz kompetenter Sprachmittler, die komplexe Themen der Guten Herstellungspraxis sachkundig in die jeweilige Landessprache übersetzen bzw. verdolmetschen. Bei Bedarf unterstützen wir Sie dabei sehr gerne!

 

Bild: de.wikipedia.org

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